Die ersten 100 Tage in einer neuen Führungsrolle sind eine Phase, in der sich alles entscheidet. In diesen Wochen legen Sie den Grundstein für Ihre Beziehungen zum Team, für Vertrauen und Respekt sowie für die Umsetzung Ihrer Vision. Doch was macht einen wirklich gelungenen Start aus? Es geht darum, Ihre Rolle aktiv zu gestalten, klare Prioritäten zu setzen und sich gezielt auf die ersten Herausforderungen vorzubereiten.
Dieser Artikel ist der erste Teil der Serie „Die ersten 100 Tage als Chefin„ im Blog „Plötzlich Chefin“, die den Einstieg in die Führungsrolle beleuchtet. Der Fokus liegt auf der Anfangsphase, den ersten Herausforderungen und dem Aufbau eines nachhaltig erfolgreichen Führungsstils.
Orientierung: Verstehen, wo Sie stehen
Der erste Schritt in einer neuen Führungsrolle ist die Standortbestimmung. Sie treten in eine bestehende Dynamik ein, die Sie zunächst verstehen müssen, bevor Sie Veränderungen anstoßen. Nehmen Sie sich die Zeit, so viel wie möglich über die aktuelle Situation zu erfahren. Welche Prozesse laufen gut, wo gibt es Schwierigkeiten? Sprechen Sie mit Ihrem Vorgänger – wenn möglich – und gewinnen Sie einen Überblick über zentrale Herausforderungen, Teamstrukturen und Projekte. In diesen Gesprächen können Sie auch wertvolle Einblicke in informelle Abläufe und ungeschriebene Regeln gewinnen, die für den Erfolg entscheidend sein können.
Ebenso wichtig ist die Klärung der Erwartungen Ihrer Vorgesetzten. Hier geht es nicht nur darum, welche Ziele sie für die ersten Wochen und Monate setzen, sondern auch darum, welches Führungsverständnis sie von Ihnen erwarten. Ein klares Bild von diesen Erwartungen hilft Ihnen, Ihre Prioritäten zu definieren und Missverständnisse zu vermeiden. Gleichzeitig schafft diese Transparenz Vertrauen, da Sie von Anfang an Signale setzen, dass Sie bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Ziele setzen: Der Plan für die ersten 100 Tage als Chefin
Nachdem Sie Orientierung gefunden haben, geht es darum, Ihre Ziele für die ersten 100 Tage zu definieren. Diese Ziele sollten sich an zwei Leitlinien orientieren: schnelle Erfolge und langfristige Wirkung. Quick Wins, wie das Lösen eines seit Langem bestehenden Problems oder die Verbesserung eines Prozesses, schaffen Momentum und stärken Ihre Position im Team. Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass diese kurzfristigen Maßnahmen Teil einer größeren Strategie sind, die das Team auf gemeinsame langfristige Ziele ausrichtet. Quick Wins können in der Anfangsphase helfen, Vertrauen aufzubauen und erste Ergebnisse zu zeigen. Wie Sie Quick Wins nutzen, um Teamarbeit und Zusammenarbeit zu stärken, erfahren Sie im zweiten Artikel dieser Serie.
Hierbei hilft die SMART-Methode, um Ihre Ziele präzise und realistisch zu formulieren. Spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert – so schaffen Sie Klarheit für sich und Ihre Mitarbeitenden. Studien zeigen, dass eine klare Kommunikation von Mission, Vision und Zielen nicht nur Produktivität und Motivation stärkt, sondern auch die Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen erhöht. Transparenz und Klarheit sind deshalb entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und das Team effektiv zu führen.
Der erste Eindruck: Ihre Antrittsrede
Eine der ersten Gelegenheiten, Ihre Ziele und Werte zu kommunizieren, ist Ihre Antrittsrede. Diese Rede ist weit mehr als eine Formalität – sie ist Ihre Chance, einen bleibenden ersten Eindruck zu hinterlassen. Beginnen Sie damit, sich vorzustellen und einen Einblick in Ihren beruflichen Werdegang zu geben. Achten Sie dabei darauf, nicht nur Ihre Erfolge zu präsentieren, sondern auch, welche Erfahrungen Sie geprägt haben und was Sie motiviert.
Ein wesentlicher Bestandteil Ihrer Rede sollte Ihre Vision für das Team sein. Hier geht es nicht darum, sofort detaillierte Pläne offenzulegen, sondern eine Richtung vorzugeben und die Mitarbeitenden einzuladen, diesen Weg gemeinsam zu gestalten. Nutzen Sie diese Gelegenheit, um Ihren Führungsstil zu erklären und deutlich zu machen, dass Sie auf Zusammenarbeit und Offenheit setzen. Eine Führung, die auf Vertrauen und Respekt basiert, ist entscheidend für überdurchschnittliche Leistungen und langfristigen Erfolg.

Vertrauen aufbauen: Die Basis für Zusammenarbeit
In den ersten Wochen nach Ihrer Antrittsrede liegt der Fokus darauf, sich das Vertrauen im Team zu erarbeiten. Vertrauen entsteht, wenn Sie Verlässlichkeit demonstrieren, transparent kommunizieren und die Perspektiven Ihrer Mitarbeitenden ernst nehmen. Planen Sie deshalb Einzelgespräche mit jedem Teammitglied, um deren Erwartungen, Stärken und Herausforderungen kennenzulernen. Diese Gespräche sind nicht nur eine Gelegenheit, Ihre Ziele zu teilen, sondern auch eine Möglichkeit, echte Verbindungen aufzubauen und den Grundstein für eine produktive Zusammenarbeit zu legen.
Gleichzeitig sollten Sie sich bewusst sein, dass nicht alle Mitarbeitenden sofort offen und positiv auf Ihre Führungsrolle reagieren werden. Gerade wenn Sie aus einem bestehenden Team befördert wurden, können alte Dynamiken oder Skepsis eine Rolle spielen. In solchen Situationen ist Geduld entscheidend. Zeigen Sie durch konsistentes Verhalten und aufrichtiges Interesse, dass Sie gewillt sind, für das Vertrauen Ihres Teams zu arbeiten.
Fehler vermeiden: Häufige Stolpersteine in den ersten 100 Tagen
Viele neue Führungskräfte geraten in die Falle, durch Aktionismus beeindrucken zu wollen. Überstürzte Entscheidungen oder unüberlegte Veränderungen können jedoch langfristig mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen. Der Wunsch, sofort sichtbare Erfolge zu präsentieren, sollte nicht auf Kosten einer fundierten Analyse gehen. Eine weitere häufige Schwierigkeit ist das Ignorieren der bestehenden Teamkultur. Jedes Team hat eigene ungeschriebene Regeln und Routinen, die es zu verstehen gilt, bevor Sie neue Prozesse einführen. Ebenso kann unklare Kommunikation zu Unsicherheiten führen. Gerade in der Anfangsphase sollten Sie darauf achten, regelmäßig Feedback zu geben und wichtige Entscheidungen klar zu erklären.
Mehr zum Thema häufige Fehler vermeiden erfahren Sie auch im dritten Teil dieser Serie.
Die Grundlagen für Erfolg legen
Die ersten 100 Tage sind nur der Anfang. Während Sie kurzfristige Erfolge erzielen, ist es ebenso wichtig, eine Grundlage für nachhaltigen Erfolg zu schaffen. Nutzen Sie die Erkenntnisse aus den ersten Wochen, um langfristige Strategien zu entwickeln, und bleiben Sie flexibel, wenn sich Prioritäten ändern. Die Fähigkeit, sich selbst und Ihr Team kontinuierlich zu reflektieren, wird nicht nur in dieser Phase, sondern während Ihrer gesamten Führungszeit entscheidend sein.
Hinweis zur Artikelserie: Dieser Artikel ist Teil der Serie „Die ersten 100 Tage als Chefin“ im Blog „Plötzlich Chefin“, die Ihnen zeigt, wie Sie in Ihre Führungsrolle hineinwachsen und Herausforderungen meistern können. Im nächsten Artikel erfahren Sie, wie Sie Vertrauen und Zusammenarbeit im Team weiter stärken.
Mehr erfahren? In meinem Buch Führung to go teile ich praktische Tipps und wertvolle Einblicke für alle, die in einer Führungsrolle erfolgreich sein möchten. Perfekt für Einsteiger*innen und erfahrene Führungskräfte, die ihre Fähigkeiten auf- und ausbauen wollen.“
Transparenzhinweis: Die Bilder dieses Artikels wurden mit KI erstellt